Notruf und Erste Hilfe

 

Damit Sie im Fall des (Not-)Falles einen kühlen Kopf bewahren und richtig reagieren können, haben wir einige Informationen zum richtigen Absetzen eines Notrufs und allgemeine Verhaltensregeln im Notfall zusammengetragen.

Wann hatten Sie Ihren letzten Erste-Hilfe-Kurs? Wieviel davon wissen Sie noch?
Wir geben Ihnen nützliche Tipps zum Thema Erste Hilfe und haben auch ein paar konkrete Ratschläge für Sie zusammengetragen.

Wichtiger Hinweis: Rufen Sie bei Lebensgefahr immer sofort den Notruf 112!

Wie man einen Notruf richtig absetzt

Damit Ihnen im Notfall schnell und richtig geholfen werden kann, ist es wichtig, möglichst schnell einen Notruf abzusetzen.

Hier einige Ratschläge, wie Sie einen Notruf absetzen sollten, sodass der Leitstellen-disponent die von Ihnen benötigte Hilfe möglichst schnell zu Ihnen schicken kann.

Damit Ihnen im Notfall schnell und richtig geholfen werden kann, ist es wichtig, möglichst schnell einen Notruf abzusetzen.

Hier einige Ratschläge, wie Sie einen Notruf absetzen sollten, sodass der Leitstellendisponent die von Ihnen benötigte Hilfe möglichst schnell zu Ihnen schicken kann:

Grundsätzlich gilt: Ruhe bewahren!

Feuerwehr-Notruf 112

Nehmen Sie sich zur Einschätzung der Lage und zum Absetzen des Notrufs kurz Zeit, so kann später keine wichtige Zeit verloren gehen, etwa weil die Einsatzkräfte die Einsatzstelle nicht genau finden können oder die falschen Einsatzmittel angefordert werden.
Denken Sie auch an Ihren Eigenschutz! Vor allem im Bereich des Straßenverkehrs die Unfallstelle unbedingt zuerst mit einem Warndreieck absichern und eine Warnweste tragen!
Sollten sich Menschen in der unmittelbaren Gefahrenzone befinden, hat deren Rettung (sofern möglich) Vorrang.

Rufen Sie die 112 an!

Diese Telefonnummer verbindet Sie europaweit mit der nächsten Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst (in Augsburg und Umgebung: die Integrierte Leitstelle ILS Augsburg). Diese Nummer ist von allen Telefonen kostenlos, und bei Handys auch ohne Eingabe der PIN erreichbar (allerdings muss eine SIM-Karte eingelegt sein).
Alternativ können Sie Notrufsäulen verwenden.
Tipp: Rufen Sie bei einem Brand oder Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen nicht erst bei der Polizei an. Die Weiterleitung des Einsatzes würde zuviel Zeit in Anspruch nehmen und möglicherweise können wichtige Informationen verloren gehen. Normalerweise wird die Polizei durch die Rettungsleitstelle verständig, falls benötigt.

Geben Sie nun folgende Informationen an die Leitstelle weiter:

Was ist passiert?

Umschreiben Sie das Ereignis in Stichworten, z.B. Verkehrsunfall, bewusstlose Person, Sturz von einer Leiter, Feuer, Explosion, medizinischer Notfall… Schildern Sie, was Sie selbst sehen!
Je genauer Sie die Lage schildern können, desto einfacher kann der Disponent in der Leitstelle die erforderlichen Einsatzkräfte auswählen. Fassen Sie sich jedoch trotzdem kurz.

Wo ist es passiert?

Ort, Straße, Hausnummer und ergänzende Angaben.
Sie sind am Unfallort fremd? Fragen sie Passanten und bitten Sie um Hilfe bei der Ortsbestimmung.
Hier gilt: Je genauer die Ortsangabe, desto weniger Zeit verbringen die Einsatzkräfte mit dem Suchen.
Als Mobiltelefonbesitzer müssen Sie besonders genaue Angaben machen, da Sie mit Ihrem Telefon nicht so einfach geortet werden können. Bei Festnetzanschlüssen wird Ihre Adresse normalerweise auf dem Bildschirm des Disponenten angezeigt.

Wie viele Verletzte oder Erkrankte?

Teilen Sie dem Disponenten möglichst genau die Anzahl der Verletzten und Erkrankten mit, bei größeren Unfällen reicht eine wohl überlegte Schätzung aus.
Bitte über- oder untertreiben Sie nicht.

Welche Art von Verletzung/Erkrankung?

Bitte nennen Sie auch die Art der Verletzung oder Erkrankung, damit evtl. weitere geeignete Einsatzmittel gleich mitentsandt werden können.

Warten auf Rückfragen.

Vielleicht haben Sie noch etwas Wichtiges vergessen. Kein Problem, der Disponent wird Sie danach fragen.
Bitte legen Sie nicht auf, die Leitstelle wird das Gespräch beenden.
Bitte halten Sie Ihren Anschluss nach dem Notruf frei, möglicherweise werden Sie für weitere Rückfragen von der Leitstelle zurückgerufen.

Erwarten Sie unsere Einsatzkräfte zur gezielten Einweisung auf der Verkehrsfläche in der Nähe des tatsächlichen Einsatzorts! Sie können auch evtl. weitere Personen vor Ort damit beauftragen. Machen Sie sich durch Winken und Deuten der Richtung bemerkbar!

Was passiert nach einem Notruf?

Nachdem Sie den Notruf abgesetzt haben, wird die ILS in Abhängigkeit von Ihren Angaben die richtigen Einsatzmittel auf den Weg schicken. Der Einsatzleitrechner schlägt dem Disponenten passende Fahrzeuge und Einheiten vor.

Wenn die Feuerwehr alarmiert werden soll, schickt die Leitstelle eine bestimmte Tonfolge über den Feuerwehrfunk an die Funkmeldeempfänger oder Sirenen. Dadurch werden die Einsatzkräfte der freiwilligen Feuerwehren alarmiert und müssen sich schnellstmöglich auf den Weg zum Feuerwehrhaus machen. Dort angekommen, legen die Einsatzkräfte ihre Schutzkleidung an und besetzen die Fahrzeuge.

Notruf-Fax

Für behinderte Menschen gibt es einen besonderen Service der Integrierten Leitstelle Augsburg: das Notruf-Fax

Notruf-Fax: Was ist das?

Das Notruf-Fax ist für Personen gedacht, die sich aufgrund einer Behinderung nicht oder nur eingeschränkt über Sprache verständlich machen können.

Für behinderte Menschen gibt es einen besonderen Service der Integrierten Leitstelle Augsburg: das Notruf-Fax

Notruf-Fax: Was ist das?

Das Notruf-Fax ist für Personen gedacht, die sich aufgrund einer Behinderung nicht oder nur eingeschränkt über Sprache verständlich machen können.

Notruf-Fax: Wie funktioniert das?

Der Hilfesuchende schickt über ein handelsübliches Faxgerät seine Miteilung an die bekannte Notrufnummer der Feuerwehr 112. Hier nimmt ein Mitarbeiter der Rettungsleitstelle das Fax entgegen und veranlasst alle weiteren Maßnahmen. Insbesondere leitet dieser den Notruf auch an die Polizei oder den Rettungsdienst weiter, wenn von dort Hilfe benötigt wird. Um dem Hilfesuchenden die Sicherheit zu geben, dass ein Notruf eingegangen ist, bestätigt der Mitarbeiter dies mit einem Antwortfax.

Hier können Sie sich die Vorlage für das Notruf-Fax zum selbst Ausdrucken herunterladen:

PDFNotruf-Fax anzeigen – PDF-Datei herunterladen (ca. 188 kB)

Das Notruf-Fax funktioniert derzeit jedoch nur in dem Bereich, der direkt auf die integrierte Leitstelle Augsburg geschaltet ist. Dies ist im Stadtgebiet Augsburg und bis auf wenige Ausnahmen im Landkreis Augsburg der Fall.

Notruf-Fax: Was muss man beachten?

Wird ein Notruf per Fax mitgeteilt, fehlt für den Mitarbeiter die Möglichkeit, Rückfragen zu stellen. Daher ist es besonders wichtig, dass der Hilfesuchende möglichst genaue Angaben zum Notruf macht. Um dies zu vereinfachen, hat die Feuerwehr einen Faxvordruck vorbereitet, der die wesentlichen Fragen beinhaltet.

Die Frage zu Ihrer Behinderung mag zunächst neugierig erscheinen, dient den Einsatzkräften jedoch dazu, sich schon auf der Anfahrt auf die Situation einzustellen. So muss z.B. bei einer gehbehinderten Person davon ausgegangen werden, dass sich diese bei einem Feuer nicht selbstständig ins Freie retten kann. Also können die Einsatzkräfte gezielt eine Menschenrettung einleiten.

Wer faxt?

Hier geben Sie bitte Ihren Namen und auch Ihre eigene Faxnummer an. Diese wird benötigt, um Ihnen den Eingang des Notrufes bestätigen zu können oder auch, falls noch Rückfragen auftreten.

Wohin soll die Hilfe kommen?

Je genauer die Angaben über den Schadensort sind, umso leichter und damit schneller erreicht Sie die Hilfe. Insbesondere ist es auch wichtig, den Ort anzugeben, da die Rettungsleitstelle nicht nur für das Stadtgebiet zuständig ist, sondern auch für den Landkreis Augsburg. Da es einige Straßennamen nicht nur in einer Ortschaft gibt, z.B. Hauptstraße, kann es bei fehlender Ortsangabe leicht zu Verwechslungen kommen.

Wer soll helfen?

Mit einem einfachen Kreuz kann angegeben werden, welche Organisation benötigt wird. Dies ist für die Alarmierung von entscheidender Bedeutung, da der Notruf eventuell an die Polizeieinsatzzentrale weitergegeben werden muss.

Was ist passiert?

Durch die Auswahl des Symbols kann der Notruf einfach beschrieben werden. Hieraus ergibt sich für den Mitarbeiter der Leistelle, welche Einheiten zu alarmieren sind. Eine Angabe hierzu hilft ebenfalls, unnötige Verzögerungen zu vermeiden.

Wieviele Verletzte?

Sind im Zusammenhang mit dem gemeldeten Ereignis Verletzte zu beklagen, ist es sinnvoll, die Anzahl der Verletzten mitzuteilen, damit unverzüglich eine ausreichend große Anzahl an Rettungskräften alarmiert werden kann.

Ein Tipp: Um bei einem Notruf die Zeit für das Ausfüllen des Vordruckes zu verkürzen, können Sie die Eintragungen in den Feldern „Name„, „Faxnummer„, „Straße„, „Ort„, „Hausnummer“ und „Etage“ schon vorbereiten. Damit vermeiden Sie zudem Schreibfehler, die in der Aufregung nicht zu vermeiden sind.

Sollten Sie noch weitere Fragen zum Notruf-Fax haben, wenden Sie sich an die Integrierte Leitstelle Augsburg, Berliner Allee 30, 86153 Augsburg, Telefax: 0821/324-37634 oder Telefon: 0821/324-37610.

Erste-Hilfe-Tipps

Stellen Sie sich die folgende alltägliche Situation vor:
ein Radfahrer hat einen Schwäche-anfall, stürzt vor Ihnen und blutet nun stark am Arm.

Wie würden Sie in dieser Situation reagieren?

Wir geben Ihnen hilfreiche Tips für die häufigsten kleinen Verletzungen – im Haushalt und im Straßenverkehr.

Grundsätzliches zur Ersten Hilfe

Ein Verbandskasten sollte in keinem Haushalt fehlen!Stellen Sie sich die folgende alltägliche Situation vor:
ein Radfahrer hat einen Schwächeanfall, stürzt vor Ihnen und blutet nun stark am Arm.

Wie würden Sie in dieser Situation reagieren?

Haben Sie alles parat, was Sie im Erste-Hilfe-Kurs gelernt haben? – Vielleicht.
War Ihr letzter Erste-Hilfe-Kurs vor mehr als 10 Jahren? – Laut Statistik sehr wahrscheinlich!

Dennoch ist es wichtig, schnell zu helfen.

  • Treten Sie aus der Menge heraus – ergreifen Sie die Initiative!
  • Bitten Sie weitere Passanten aktiv um ihre Mithilfe – dazu gehört auch das Fernhalten von Schaulustigen.
  • Haben Sie keine Angst davor, etwas falsch zu machen – denn es ist schlimmer, wenn Sie überhaupt nicht handeln.
  • Bleiben Sie ruhig und handeln Sie besonnen – Ihre Unruhe oder Hektik überträgt sich sowohl auf den Patienten als auch auf „Mithelfer“.
  • Bringen Sie den Verletzten wenn möglich aus der Gefahrenzone – runter von der Straße oder raus aus dem Auto.

„Schaden können Sie vor allem anrichten, wenn Sie nicht helfen.“

 

Frischen Sie Ihr Wissen regelmäßig auf, um im Ernstfall gut vorbereitet zu sein!
Das Rote Kreuz und weitere Hilfsverbände bieten viele günstige Sofortmaßnahmen-Kurse an – auch zur Auffrischung.

Erste-Hilfe-Kurse des Bayerischen Roten Kreuz – Kreisverband Augsburg-Land

Unsere „kleinen“ Erste-Hilfe-Tipps

Wenn Sie Erste Hilfe leisten, denken Sie bitte immer an Ihre eigene Sicherheit.
Dazu gehören immer Infektionsschutzhandschuhe (Einmalhandschuhe).
Sollte der Unfall im Straßenverkehr passiert sein, sichern Sie zuallererst die Unfallstelle ab, z.B. mit Warndreieck und Warnblinker und tragen Sie eine Warnweste! Beginnen Sie erst dann mit der Hilfeleistung.

Verwenden Sie gleich nach der Wundreinigung ein spezielle Wunddesinfektionsmittel. Sie sollten dieses immer griffbereit in Ihrer Hausapotheke bereithalten. Ihre Apotheke berät Sie bei der richtigen Auswahl und Anwendung der Produkte.
Prüfen Sie bei allen offenen Wunden, ob Ihre Tetanus-Impfung (Wundstarrkrampf) noch wirksam ist. Fragen Sie im Zweifel bei Ihrem Arzt nach.
Beobachten Sie die Wunde bei der Heilung. Wird diese dick oder rötet sich, liegt möglicherweise eine Infektion vor – Sie sollten das sofort untersuchen lassen.

Lassen Sie Schnittverletzungen, die länger als 1cm sind, tiefe Schnittverletzungen und Stichwunden immer von einem Arzt behandeln. Sollten sich noch Fremdkörper in der Wunde befinden, ist das ebenfalls ein Fall für den Arzt! Sorgen Sie in diesem Fall für eine keimfreie Abdeckung der Wunde, z.B. mit speziellen Kompressen aus dem Verbandskasten.

Kleine Schnittwunden, die nicht stark bluten, können Sie ohne Bedenken selbst behandeln. Lassen die Sie Wunde noch eine kurze Zeit leicht bluten, damit eventuelle Verunreinigungen ausgespült werden können. Nach der Desinfektion der Wundränder mit einem sog. Antiseptikum können Sie die Wunde mit einem Pflaster zusammenhalten und abdecken.

Die Wunde vorsichtig mit desinfizierendem Mittel abtupfen. Nicht mit Wasser reinigen und auch keine Puder oder Salben auftragen! Lassen Sie die Wunde wenn möglich an der Luft trocknen, bis sich Schorf gebildet hat. Wenn die Gefahr besteht, daß die Wunde verschmutzt, decken Sie sie mit einer sterilen Wundauflage ab und fixieren diese mit Mullbinden.
Achtung: Watte, Zellstoff oder Mullbinden eignen sich nicht als direkte Wundauflage. Sie beeinträchtigen die Wundheilung, weil sie fusseln oder mit der Wunde verkleben können.

Kleine Schürfwunden heilen meist relativ schnell an der Luft, bei größflächigen Abschürfungen wenden Sie sich bitte an einen Arzt.

Verwenden Sie bei Verbrennungen und Verbrühungen bitte keine Hausmittel!

Bei Verbrühungen die nasse Kleidung sofort entfernen. Kleidung, die in der Wunde klebt, darf nur der Arzt entfernen.
Kleinere leichtgradige Verbrennungen oder Verbrühungen zum Kühlen max. 10-15 Minuten unter fließendes, nicht zu kaltes Wasser halten. Zur Nachbehandlung können Sie später bei Bedarf ein spezielles Brandgel aus der Apotheke auftragen.
Sollten sich Blasen bilden, decken Sie die Wunde großflächig und locker mit einer spezielle Brandwundenauflage ab und gehen Sie sofort zu einem Arzt. Brandblasen nicht aufstechen.
Bei schweren Verbrennungen (schwarze Haut) oder sind größere Körperpartien betroffen, unbedingt sofort den Notarzt rufen. Schwere Verbrennungen führen häufig zu einem Schock.

Bringen Sie den Patienten in die Schocklage. Legen oder halten Sie die Beine des Patienten hoch, um den Kreislauf zu unterstützen. Beruhigen Sie den Patienten, halten Sie ihn warm. Kontrollieren Sie ständig Puls und Atmung.

Die Rettungskarte

Moderne Fahrzeugkarosserien und hochfeste Materialien bieten den Fahrzeuginsassen einen bestmöglichen Schutz bei einem Unfall. Doch für die Feuerwehr stellen diese Materialien eine große Herausforderung dar, selbst für neueste Rettungsgeräte.

Während des Aufpralls retten die zahlreichen Airbags in Verbindung mit dem Gurtsystem Leben! Nicht ausgelöste Airbags können bei der Befreiung der Verletzten jedoch zur Gefahr für die Rettungskräfte werden.

Sie können uns helfen – damit wir besser helfen können – mit der Rettungskarte in Ihrem Fahrzeug!

Bei einem Verkehrsunfall zählt jede Minute

Die Ersthelfer leisten den ersten Beitrag, damit keine wertvolle Zeit verloren geht: durch ihren schnellen und präzisen Notruf. Mindestens genauso wichtig: das richtige Verhalten der Ersthelfer am Unfallort. Sichern Sie als erstes die Unfallstelle gegen den nachfolgenden Verkehr ab. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Situation und setzen Sie einen Notruf ab. Leisten Sie Erste Hilfe! Sie können dabei nur einen Fehler machen: nicht zu helfen.
Den zweiten Beitrag leisten die Autofahrer. Die Feuerwehr kommt schneller zum Einsatzort, wenn sie bei der Alarmfahrt freie Bahn hat. Achten Sie als Autofahrer auf Blaulicht und Martinshorn und schaffen Sie Platz für die Einsatzfahrzeuge. Auf der Autobahn ist deshalb die Bildung einer Rettungsgasse äußerst wichtig! Lesen sie zu diesem Thema: Freie Fahrt für Ihre Feuerwehr!

Die sogenannte Goldene Stunde der Notfallmedizin bezeichnet die Zeitspanne, nach der die Überlebenswahrscheinlichkeit von schwer verletzten Unfallopfern sehr schnell sinkt. Bis dahin muss der Patient das Krankenhaus erreicht haben. Aus der Analyse von Unfallstatistiken fand man heraus, dass ein gesunder Körper die Unterversorgung der Organe etwa eine Stunde überstehen kann. Bei schweren Verletzungen schützt sich der menschliche Körper selbst, indem nur noch die wichtigsten Organe wie Gehrin und Herz versorgt werden.

Bis Feuerwehr und Rettungsdienst am Unfallort eintreffen, ist das erste Drittel dieser Stundebereits abgelaufen. Die folgenden 20 Minuten werden für die Erstversorgung und Rettung der eventuell eingeklemmten Personen benötigt. Die letzten 20 Minuten gehören dem Rettungsdienst zur Stabilisierung und zum Transport der Verletzten ins Krankenhaus.

Damit die technische Rettung in dieser Zeit auch bei stark deformierten Fahrzeuge möglich ist, muss die Feuerwehr äußerst systematisch vorgehen. Die Ausbildung hilft uns dabei, die Situation richtig einzuschätzen und entsprechend zu handeln. Die Vielzahl an verschiedenen Fahrzeugtypen und vor allem die versteckten Karosserieverstärkungen, hochfeste Materialien und zahlreiche Airbags sind ein großes Problem.

Einsatz für die Rettungskarte

 

Beispiel einer RettungskarteHier kommt die Rettungskarte ins Spiel. Auf der Rettungskarte sind für die Feuerwehr wichtige Informationen passend zu Ihrem Fahrzeugtyp übersichtlich eingezeichnet. So können sich die Retter schnell orientieren, müssen nicht aufwendig Verkleidungen entfernen oder eventuell erst einmal den richtigen Rettungsleitfaden aus den eigenen Unterlagen suchen.

Das richtige Erkennen des passenden Fahrzeugtyps erschwert diese Suche zusätzlich. Ist jedoch eine Rettungskarte im Unfallfahrzeug vorhanden, kann sofort mit der Befreiung begonnen werden – wichtige Zeit geht nicht verloren.

Damit die Helfer erkennen können, dass eine Rettungskarte mitgeführt wird, bietet der ADAC in seinen Geschäftsstellen die Aufkleber „Rettungskarte im Fahrzeug“ an. Am Besten bringen Sie diesen Aufkleber auf der Fahrerseite am unteren Rand der Frontscheibe an. Dort kann er schnell entdeckt werden und wird bei einem Unfall meist nicht beschädigt. Die Rettungskarte selbst gehört hinter die Sonnenblende des Fahrers – am Besten in einer passenden Schutzhülle.

Sie können sich die Rettungskarte für Ihr Fahrzeugmodell passend selbst ausdrucken. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Homepage des ADAC unter: www.rettungskarte.de

Wichtig: drucken Sie die Rettungskarte im Format DIN A4 in Farbe aus und bringen Sie sie zweimal gefaltet hinter der Fahrersonnenblende an – am Besten mit einer passenden Schutzhülle. Einen Hinweisaufkleber für die Frontscheibe erhalten Sie in Ihrer nächsten ADAC-Geschäftsstelle.

Wenn Sie sich bei der genauen Bestimmung Ihres Fahrzeugtyps unsicher sind, fragen Sie einfach bei Ihrer Autowerkstatt oder Ihrem Autohändler nach.